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Heute in der Praxis:

»Ein Paar sucht einen neuen Weg«

Frau: "Wir können einander nicht zuhören. Es braucht nur einen kleinen Anlass und schon fliegen bei uns die Fetzen!"

Mann: "Wir möchten lernen einander zuzuhören und möchten lernen, uns konstruktiv zu streiten."

Das war ein beeindruckend klar formuliertes Anliegen. Meine Kollegin, Annette Brumme, mit der ich zusammen die Paartherapien gestalte, und ich waren sehr berührt, von dem großen Wunsch dieses Paars, dass für die Bearbeitung dieses Anliegens einen sehr weiten Anfahrtsweg auf sich genommen hat.

Im weiteren Verlauf der Sitzung zeigte sich, wie stark wertend und schmerzvoll kontrovers dieses Paar miteinander umging.

Über geleitetes spiegeln, zuhören und Moderation gelang es in Ansätzen, Verständnis für einander zu finden.

In einer Aufstellung zu dem jeweils eigenen Raum und der Gestaltung des gewünschten gemeinsamen Raumes, entstand eine neue Wachsamkeit für die Zusammenhänge in dieser Beziehung.

Mann: "Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber ich gehe jetzt froher nach Hause."

Frau: "Ich freue mich auf den Termin in der nächsten Woche und hoffe, dass wir uns bis dahin ein wenig Ruhe und Frieden geben können."

Sich Ruhe und Frieden für die bestehenden Probleme zu geben und zu nehmen ist für den weiteren Prozess sehr förderlich. So können neue Muster eingeübt werden und die alten verlieren nach und nach an Potential.

Wir begleitenden Therapeuten freuen uns auch auf die nächste Woche, weil es ein Geschenk ist, neue Verbindung zwischen Menschen zu spüren, die sich eigentlich lieben und durch Streit und Schmerz ihren Zugang zueinander verloren haben.