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Heute in der Praxis:

»Eine junge Frau sucht ihren Weg«

Eine junge Frau sucht sich selbst.
Sie belegte in den letzten Jahren die verschiedensten Seminare, Selbsterfahrungsworkshops, hat zwei Jahre Psychotherapie hinter sich und kommt trotzdem einfach nicht weiter. Sie fühlt sich getrennt von ihrem Leben, dass nach außen hin, perfekt aussieht.

Nun hat sie den Weg über Empfehlung in meine Praxis gefunden.
Zweimal hat sie verabredete Termine wieder verschoben, weil die Widerstände zu groß waren.

Aber heute ist sie da.
Ich freue mich!
Und nicht, weil ich glaube, dass ich es besser machen könnte, als alle anderen.
Sondern weil ich berührt bin und sie und ihre Widerstände herzlich willkommen heißen darf.
Ich spüre Vertrauen und eine große Sehnsucht nach Veränderung und nochmals wagt sie einen neuen Weg.

Ihre haltenden Mechanismen, die sich gegen Bewegung und Veränderung wehren, empfinde ich als sehr wertvoll. Zeigen sie doch sehr anschaulich, wie tief das Grundgefühl der Sicherheit irgendwann einmal verletzt wurde.

Diese Widerstände sind eine großartige Richtschnur, wie weit und tief die Arbeit gehen kann.
Sie sind ein guter Schutz vor Überforderung und Instabilität.

Im laufe des gemeinsamen Prozesses werden sie nach und nach weicher werden und verschwinden, weil sie durch eine wirkliche bewegliche Grundsicherheit und Präsenz abgelöst werden.

Beim Abschied sagte sie:

"Ich freue mich, hier weiter zu gehen, auch wenn ich so gar nicht weiß, wie es wird!"