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Heute in der Praxis:

»Corona und Gefühle«

Coronabesonderheiten

Vielen Menschen geht es in diesen unruhigen Zeiten nicht gut.

Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft.
Sie haben Angst um ihre Kinder oder die alten Eltern.
Sie kommen an die Grenzen Ihrer seelischen Belastbarkeit durch die Maßnahmen oder die verstörenden Nachrichten.
Sie haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben verloren zu haben.

Für manche Menschen haben sich die zwischenmenschlichen Bezugsebenen komplett verschoben oder sogar aufgelöst.
So gibt es manchmal wenig bis gar keine Austauschmöglichkeiten über die belastenden Neuerungen, denen sie ausgesetzt sind.

Wohin nun mit all den Gefühlen, Sorgen, Ängsten bis hin zu Panikattacken?
Wie lässt sich wieder ein gangbarer Weg finden?

In einer Gesellschaft, in der die Sprache über Gefühle und innere Belange sowieso schon wenig Platz hat, wird es in solchen Zeiten, die wir gerade erleben, richtig eng.
Es bleibt eine Sprachlosigkeit und die Menschen werden eingeteilt in gute Menschen (d.h. sie vertreten meine Meinung) und schlechte Menschen ( d. h. sie haben eine andere Meinung).

Dadurch geht die Vielfältigkeit der individuellen Beweggründe verloren und es ergibt sich eine Einsamkeit, die weite Kreise zieht. Die innere Begegnung und Verbindung zwischen Menschen bleibt hinter Maßnahmen und Verordnungen zurück.

Hinzukommt für diese belasteten Menschen die Hürde, dass therapeutische Hilfe bis heute oft den Makel der Anrüchigkeit hat. "Ich bin doch nicht psychisch krank!" "Denkst Du ich habe einen an der Waffel?" "Was??, ich soll mich irgendjemandem Fremden anvertrauen?" "Da kann mir doch sowieso keiner helfen."

Viel eher haben wir gelernt, alleine zu stehen und sich zu behaupten. "Das schaff ich allein!"

Oft ist das eine gute Richtschnur.
Nur manchmal braucht es doch Hilfe auf dem Weg, weil es erleichtert, wieder mehr Präsenz und Freude im Leben zu erlangen, auch wenn die Zeiten Kopf stehen.

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